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Herbert W. Franke

Ehrendoktorwürde für Herbert W. Franke

Vor kurzem wurde Herbert W. Franke von der Staatlichen Hochschule Karlsruhe mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet – als Grenzgänger zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Kunst. Mit seiner „unermüdlichen Vermittlungsarbeit zwischen den Wissenschaften und den Künsten“, so der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Siegfried Zielinksi, in seiner Laudatio beim Festakt im ZKM Karlsruhe. Franke habe „erheblich dazu beigetragen, dass die neuen erweiterten Kunstpraxen und -theorien anerkannt worden sind.“ In 21 Romanen, 230 Kurzgeschichten und 22 Hörspielen hat sich Franke der Zukunft nicht nur literarisch genähert, sondern auch als Pionier apparativer Kunst. Seine praktischen Studien und theoretischen Veröffentlichungen in diesem Bereich waren getrieben davon, neue Ausdrucksmöglichkeiten in der bildenden Kunst zu schaffen.

So hat er schon in den fünfziger Jahren die Idee einer „universellen Kunstmaschine“ publiziert, die heute in der Kunst mit neuronalen Netzen und künstlicher Intelligenz bereits Wirklichkeit geworden ist. Das zeigte auch die Uraufführung des zu Ehren Frankes komponierten Duos Parsifal descending the gradient von Philipp Ernst. Es entstand mit Hilfe eines speziell entwickelten neuronalen Netzwerks, das es nicht nur erlaubt, musikalische Stilistiken von Komponisten zu analysieren, sondern in Kooperation von Maschine und Künstler-Programmierer damit auch neue Kunstwerke zu schaffen – ein Beispiel dafür, dass die Kunstmaschine Frankescher Prägung inzwischen Wirklichkeit geworden ist.

Am 10. März kann man Herbert W. Franke im Münchner Umland übrigens wieder live erleben. Im Vorprogramm zur Aufführung seines Marionettenstücks Der Kristallplanet – ein Marionettenspiel aus der Zukunft auf der altehrwürdigen Marionettenbühne in Bad Tölz. Denn klar: Die Zukunft auf die Marionettenbühne zu bekommen, erforderte auch bei der Umsetzung avantgardistische Wege. Deshalb wird Franke neben der Lesung von zwei seiner Kurzgeschichten in einem Talk mit dem Theaterdirektor und Regisseur Albert Maly-Motta dem Publikum noch einige Hintergründe zur ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte geben. Die Premiere 2007 war für das Tölzer Marionettentheater mit seiner über hundertjährigen Geschichte ein Meilenstein. Für die Inszenierung, die reale Kulissen und virtuelle Bühnenräume multimedial miteinander verschmilzt, musste die Bühnentechnik des Hauses komplett digitalisiert werden.

Veranstaltungs-Hinweis:
10. März 2018 ++ 19:30 Uhr ++ Marionettentheater Bad Tölz ++ Schlossplatz 1 ++ Bad Tölz
Der Kristallplanet – ein Marionettenspiel aus der Zukunft von Herbert W. Franke
mit einer Lesung des Autors im Vorprogramm

 © Foto ZKM | Karlsruhe